Es begann am 19. September 1973, als zum Gedenken an den 400. Geburtstag des Grafen Kaspar von Hohenems im Rittersaal des Palastes ein erstes Konzert aufgeführt wurde. Damals reifte die Idee eines Festivals für das Werk Franz Schuberts in Hohenems, weitere musikalische Aufführungen mit weltbekannten Kammerorchestern und Sängern wie etwa Hermann Prey oder Edith Mathis folgten. 1976 gilt als das Gründungsjahr der Schubertiade, Gerd Nachbauer und der Sänger Hermann Prey waren die ersten Jahre gemeinsam für die Programmgestaltung verantwortlich, bald führte aber Gerd Nachbauer alleine dieses kleine Festival zu einem Ruhm, der rasch einen bemerkenswerten, internationalen Ruf erreichte. Hohenems wurde zu einem Geheimtipp unter Musikfans aus allen Teilen der Welt, selbst aus den USA reisten schon bald die ersten Gäste an. In Ermangelung eines ausreichend großen Saales für Orchesterkonzerte und weil der Palast wegen Restaurationsarbeiten nicht mehr zur Verfügung stand, zog die Schubertiade für einige Jahre an andere Orte, ist aber heute in Schwarzenberg im Bregenzerwald und wieder in Hohenems beheimatet.
Die Werke Franz Schuberts bekommen unter der Leitung des Schubertiade-Gründers in den malerischen Landschaften des Bregenzerwaldes ein besonderes Flair, das Publikum pilgert vorbei an weidenden Kühen in den Angelika-Kaufmann-Saal in Schwarzenberg, der Tisch in einem der vielen Restaurants mit Gourmet-Küche ist reserviert, man kennt und schätzt sich. Wer jährlich ein oder sogar zweimal nach Schwarzenberg und Hohenems reist, um Schuberts Liederzyklus oder ein Streichquartett, interpretiert von den aktuellen Stars der klassischen Musik, zu hören, den verbindet die Liebe zu Musik und Land. Auch in Hohenems, wo die ehemalige Turnhalle inzwischen einzig für die Schubertiade adaptiert wurde, finden sich die treuen Musik-Fans aus allen Teilen der Welt gerne ein. Viele erinnern sich noch an die ersten Konzerte in Hohenems, wer die Schubertiade einmal lieben lernte, kommt immer wieder – manche seit 40 Jahren.
Auch die besten Solisten, Sänger und Sängerinnen, Streichquartette, Orchester und Chöre lassen sich nicht lange bitten, das feine, besondere Schubert-Festival mit Weltruhm gehört in die gepflegte Biografie, die Liste der Künstler und Künstlerinnen, die bis heute bei der Schubertiade zu Gast waren, gleicht einem »Who-is-Who« der Lied- und Kammermusikwelt. Das Niveau dieser musikalischen Veranstaltungen lag von Anbeginn sehr hoch, die stetige Auslastung und kontinuierliche Erweiterung des Programms von Mai bis Oktober (nebenbei erwähnt ohne jede Subventionen) zeigen deutlich, dass sich die Ansprüche erfüllt haben. Heute ist die Schubertiade mit rund 80 Veranstaltungen und 40.000 Besuchern jährlich das renommierteste Schubert-Festival weltweit. Nirgendwo sonst findet man die besten Interpreten der Welt und eine derart große Anzahl von Liederabenden, Kammerkonzerten und Klavierabenden ausschließlich von Franz Schubert. Orchesterkonzerte, Lesungen und Vorträge wie auch drei Museen führen in die Welt und das Werk Franz Schuberts ein. Ein exklusives Angebot sind auch die Meisterkurse bedeutender Künstlerpersönlichkeiten, die zahlreiche Nachwuchstalente in die Region, eben nach Hohenems und Schwarzenberg locken.