Leo McFall - Symphonieorchester Vorarlberg
Im November 1901 lernten sich Hofoperndirektor Gustav Mahler und die 19 Jahre jüngere Kompositionsschülerin Alma Schindler bei einem Abendessen in Wien kennen. Nur drei Wochen später machte er ihr einen Heiratsantrag – der Beginn einer stürmischen Beziehung voller Hoffnungen und Enttäuschungen.
Noch im Dezember schrieb Mahler, der für die Erstaufführung seiner vierten Symphonie in Berlin weilte, leidenschaftliche Liebesbriefe. In einem zwanzigseitigen Schreiben skizzierte er aber auch seine Vorstellungen eines gemeinsamen Ehelebens, in dem Alma ihre musikalischen Ambitionen aufgeben sollte. Sie willigte ein, litt jedoch unter diesem „Komponier-Verbot“. Erst nach ihrer Affäre mit dem Architekten Walter Gropius 1910 zog Mahler seine Forderung zurück.
Insgesamt 14 Klavierlieder gab Alma Mahler in Druck, einige bearbeiteten David und Colin Matthews für Orchester. Zwei weitere Lieder werden nun exklusiv von ihnen für die Bregenzer Festspiele orchestriert und bei der traditionellen Matinee mit dem Symphonieorchester Vorarlberg unter Leo McFall uraufgeführt. Solistin ist die gefeierte Mezzosopranistin Dorottya Láng. Das Solo in Mahlers „Vierter“ übernimmt die junge Sopranistin Sonja Herranen. Ebenfalls auf dem Programm steht ein Werk des Mahler-Vertrauten und Dirigenten Oskar Fried, der seine Fantasie über Motive aus „Hänsel und Gretel“ während seiner Studienzeit bei Engelbert Humperdinck komponierte.