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Höchster Punkt | 485 m |
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KATZENTURM: Der Katzenturm ist das eindrucksvollste Symbol der ehemaligen Stadtbefestigung. Zwischen 1491 und 1507 ließ ihn Kaiser Maximilian I. neu errichten.
SAGE: Süßer die Glocken nie klangen! Im Katzenturm schlägt mit der 8,5 Tonnen schweren „Pummerin“ das Herz der Stadt. Dunkel und erhaben lässt Vorarlbergs größte Glocke die Sage um die Vorgängerin anklingen. Im März 1799 standen Napoleons Truppen vor den Mauern, zogen sich aber ausgerechnet am Karsamstag zurück, um die Feldkircher zu täuschen. Da läuteten alle Glocken der Stadt in österlicher Dankbarkeit, dass es von den Bergen und Felswänden widerhallte. In den Ohren der Franzosen aber klang das wie ein mächtiger Sturmruf für zusätzlich aufgebotene Streitkräfte. Wie vom Glockendonner gerührt, floh der Fein vor der vermeintlichen Übermacht.
DOM: Der romanische Bau, 1287 erstmals urkundlich erwähnt, wurde bei mehreren Stadtbränden erheblich beschädigt. Baumeister Hans Sturn machte sich an den Neubau und konnte das spätgotische Werk 1478 vollenden. Sehenswert ist unter anderem die schmiedeeiserne Kanzel von 1520, die mit ihren 9 Tonnen jedem Prediger standhält.
SAGE: Nach dem großen Stadtbrand von 1460 trug man dem bekannten Baumeister Hans Sturn die ehrenvolle Aufgabe an, die Dompfarrkirche wieder aufzubauen. Er ließ ein Gotteshaus mit luftigem Spitzbodengewölbe entstehen, getragen von schlanken, himmelwärts strebenden Säulen. Doch als die Gerüste schließlich abgebaut wurden, erklang ein dumpfes Dröhnen aus dem Gewölbe und alles floh aus der Kirche. Hans Sturn stürzte sich in seiner Verzweiflung in die Ill und ward nicht mehr gesehen. Das Gewölbe aber hatte sich nur etwas gesenkt, und Sturns Meisterstück ragt nach wie vor unverzagt in den Himmel.
DOMPLATZ – Rheticus Denkmal :Der Renaissance-Mathematiker Georg Joachim Rheticus war einer der großen Söhne der Stadt. Er trug maßgeblich dazu bei, dass die Schriften von Kopernikus verlegt wurden, und er skizzierte als erster eine Sonnenuhr, mit der sich sogar das Datum bestimmen ließ. Zu seinen Ehren wurde 2009 auf dem Domplatz der „Betstuhl“ installiert, eine Sonnenuhr nach dem Prinzip der Mittagslinie. Wem diese Erklärung zu abstrakt ist, der möge selbst zum Dom gehen und erleben, dass dem Glücklichen zwar keine Stunde schlägt, aber dafür eine scheint.
RATHAUS: Als das alte Rathaus 1493 seine Tore öffnete, diente es eigentlich eher als Handelszentrum. Im Erdgeschoss lag der Kornspeicher, im Obergeschoss die Tuchhalle. Guter Rat und guter Stoff fielen dann dem großen Stadtbrand 1697 zum Opfer. Zur Barockzeit wurde das Gebäude wieder aufgebaut und erhielt seinen atemberaubend getäfelten Ratssaal. Im Eingangsbereich zwischen Rathaus und dem ehemaligen Spital, das 1936 angegliedert wurde, zeigt ein wandfüllendes Gemälde von Florus Scheel das alte Feldkirch.
SAGE: Eines Nachts erwachte eine Feldkircher Magd und sah das nahe Rathaus hell erleuchtet. Da dachte sie: „Ich muss wohl verschlafen haben“ und lief schnell in das imposante Gebäude hinüber, um dort Feuer zu holen, weil sie ihren eigenen Feuerstein nicht finden konnte. Doch wie erschrak sie, als sie auf ein wüstes Gelage des Nachtvolks stieß. Ein furchterregender Dunkelmann donnerte sie an: „Eigentlich müssten wir dich erschlagen! Aber geh nur; du kommst ja nicht aus Neugier, sondern tust bloß deine Arbeit.“ Noch heute heißt es, dass pflichtbewusste Bürger bei einem Rathausbesuch meist mit dem Leben davonkommen.
NEUSTADT – LÖWEN: Vom Rathaus sind es nur ein paar Schritte bis zum „Löwen“, für den schon 1726 das erste Wirtshausschild in Auftrag gegeben wurde. Wenn Sie die Originalpforte in der Neustadt öffnen, sehen Sie rechts einen Durchgang, der früher in die „Löwenschwemme“, ein äußerst beliebtes Lokal, führte. Dort bewunderte der spätexpressionistische Feldkircher Autor Max Riccabona den berühmten James Joyce aus der Ferne.
SAGE: Als der Schriftsteller James Joyce 1915 über Feldkirch in die neutrale Schweiz ausreisen wollte, hatte er große Angst, die Eidgenossen könnten ihm den Grenzübertritt verwehren. 1932 stieg das Ehepaar Joyce dann drei Wochen im Löwen ab, um der psychisch kranken Tochter Lucia nahe zu sein, die in Feldkirch behandelt wurde. Jeden Abend, so heißt es, ging Joyce zum Bahnhof und winkte in Erinnerung an die geglückte Flucht den Zügen nach. „Dort drüben auf den Schienen wurde das Schicksal des Ulysses entschieden“, sagte er dankbar. In der Löwenschwemme beobachtete Joyce Menschen und machte sich Notizen. Vielleicht entstand dort die folgende Verballhornung aus „Finnegan’s Wake“: „O backed von dem Zug!“
SCHATTENBURG: Als Wahrzeichen der Stadt thront die Schattenburg über Feldkirch. Die größte und besterhaltene Burg des Landes aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts war bis 1390 Sitz der Grafen von Montfort. Heute beherbergt die Schattenburg ein sehenswertes Museum und ein Restaurant. Die Burg ist über die Bettlerstiege oder den Burgweg zu erreichen.
SAGE: Fräulein Ida! Vor langer Zeit lebte Fräulein Ida auf der Schattenburg. Sie war die Schönste im ganzen Land und hatte zahlreiche Verehrer. Heiraten wollte sie aber keinen von ihnen, weil ein anderer ihr Herz und ihr Lachen gestohlen hatte. Eines Tages kam ein fahrender Sänger und brachte das Lachen wieder. Doch auch er zog schließlich weiter und hinterließ in Ida große Wehmut und ein kleines Wesen. Aus Angst vor der Schande tötete sie ihr Kind gleich nach der Geburt und schlich über die Bettlerstiege hinunter zur Ill, um sich das Blut von den Händen zu waschen. Noch heute wandelt Ida jede Samstagnacht auf demselben Weg und beweint ihr Unglück.
LANDESKONSERVATORIUM: Auf der anderen Seite der Ill befindet sich das Landesmusikkonservatorium. Der imposante Bau ist 1900 entstanden und war ein Teil des ehemaligen weltberühmten Jesuitenkollegs Stella Matutina. Schüler aus aller Welt besuchten das Kolleg. Auch der Sherlock-Holmes-Erfinder Arthur Conan Doyle war hier Schüler.
SAGE: Eine Wiege des Kriminalromans: Einer der prominentesten Schüler der altehrwürdigen Stella Matutina war Arthur Conan Doyle. Lange vor der Geburt des Meisterdetektivs Sherlock Holmes kam der 16-jährige Doyle 1875 hierher, um sein Deutsch aufzupolieren. Für die Schulzeitung „The Feldkirchian Gazette“, die er selbst herausgab, schrieb er etliche Artikel. Auch sonst nahm Doyle eifrig am sozialen Leben teil: Er jagte dem runden Leder nach, bevor die betriebene Sportart als „Fußball“ populär wurde, und spielte in der Blaskapelle das Helikon, von ihm „Bombenhorn“ getauft.
JOHANNITERKIRCHE: 1218 schenkte Hugo I. diese Kirche dem Johanniterorden. Auf der Suche nach den Gräbern der Montforter ließ das Bundesdenkmalamt von 1983 bis 1995 archäologische Grabungen durchführen, die dann buchstäblich im Sande verliefen. Seitdem ist die Kirche ein einzigartiger Kunstraum mit wechselnden Ausstellungen.
SAGE:Dr. Fausts Fensterflug: Man glaubt gar nicht, an wie vielen Orten Dr. Faust zur Hölle gefahren sein soll. Natürlich ist das nur in Feldkirch wirklich geschehen. Auf der Durchreise stieg der Alchemist in der Marktgasse 4 neben der Johanniterkirche ab. In dunkler Nacht ereilte ihn dann ein Schicksal: Der Teufel holte ihn unter Blitz und Schwefeldampf durch das Dachfenster. Seltsam, liegt die Hölle doch eher in der Gegenrichtung. Jedenfalls erzählt man, das Tatfenster müsse seither stets offen bleiben und jede neue Scheibe würde unweigerlich zerspringen.
GH LINGG: Lassen Sie sich in den Bann der reich verzierten Häuserfassaden ziehen. Zu deren verspielter und manchmal verwirrender Vielfalt trug das Aufeinandertreffen von Historismus und Jugendstil Anfang des 20. Jahrhunderts bei. So entstanden epochenübergreifende Kunstwerke wie die Clessinsche Apotheke oder der Gasthof Lingg.
SAGE: Proteste mit Pornografie: In der Kreuzgasse 10 steht der Gasthof Lingg und blickt in die Marktgasse hinein. Der Wirt des Traditionshauses ließ 1888 in Opposition zum restriktiven Zeitgeist einen bunten Bilderbogen mit lauter nackten Bacchusfiguren auf die Front aufbringen. Da ging ein Aufschrei durch die Stadt, und Lingg musste den pausbäckigen Knaben sofort Kleider anmalen lassen. Erst bei der Restaurierung 1969 durften sie ihre Genitalien wieder zeigen. Einige Figuren aber blieben in Erinnerung an den Skandal des 19. Jahrhunderts züchtig bekleidet.
Mit allen Linien des Stadtbusses sowie mit vielen Linien des Landbusses zu den Haltestellen "Feldkirch Busplatz" oder "Feldkirch Katzenturm".
Parken ist in der Innenstadt und in den Tiefgaragen möglich.