Die schönste Altstadt der Region lässt sich am besten zu Fuß erleben. Start unseres Rundgangs durch die Gassen des mittelalterlichen Sitzes der Grafen von Montfort ist der Dom St. Nikolaus. Der erstmals 1287 genannte ehemals romanische Bau wurde auf Grund verschiedener Stadtbrände 1478 von Meister Hans Sturn im spätgotischen Stil neu errichtet.
Außerhalb der Befestigungsanlagen entstand 1605 das Kapuzinerkloster. Der heilige Fidelis von Sigmaringen war Guardian des Klosters. Er missionierte in Graubünden (CH), wo er erschlagen wurde. Sein Haupt ist in der Kapuzinerkirche zu sehen.
Der Katzenturm ist das eindrucksvollste Symbol der ehemaligen Stadtbefestigung. Zwischen 1491 und 1507 ließ ihn Kaiser Maximilian I. neu errichten. Der Name leitet sich von den Kanonen (Katzen) ab, die in diesem Turm aufbewahrt wurden.
Nach etwa 100 m erreichen wir das Churer- oder Salztor. Der sechsgeschossige Tor-Turm wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts erneuert. Der Transithandel mit Salz ging hier durch das Churertor in die Schweiz. Der Ill-Fluss war jahrhundertelang Stadtgrenze. Daher wurde die Stadtmauer durch den Wasserturm, der 1482 erstmals erwähnt wird, verstärkt.
Blicken wir an dieser Stelle nach rechts, so sehen wir im Hintergrund die Heilig-Kreuz-Brücke oder auch Hohe Brücke genannt. Obwohl erst 1389 erwähnt, hat eine Vorgängerin sicherlich schon zur Römerzeit zwischen Margarethenkapf und Veitskapf bestanden. Die Brücke war bis ins 19. Jahrhundert der einzige Übergang über die Ill und somit Handelsverbindung in die Schweiz.
Wir folgen nun der Uferpromenade in gegengesetzter Richtung, vorbei am Zeughaus, das 1647 von den Schweden geplündert wurde und dem Pulverturm gelangen wir zum Mühletor oder auch Sautor genannt, weil hier früher der Schweinemarkt abgehalten wurde.
Links der Ill befindet sich das Landesmusikkonservatorium. Der imposante Bau ist 1900 entstanden und war ein Teil des ehemaligen weltberühmten Jesuitenkollegs Stella Matutina. Schüler aus aller Welt besuchten das Kolleg. Auch der Sherlock-Holmes-Erfinder Arthur Conan Doyle war hier Schüler.
Vorbei am 2015 eröffneten Montforthaus, einem Kultur- und Kongresshaus welches auch das Tourismusbüro sowie ein Restaurant beherbergt, und weiter zwischen dem ehemaligen Johanniterkloster und der Johanneskirche gelangen wir in die Marktgasse. Hugo I. von Montfort schenkte 1218 die Kirche und das Kloster dem Johanniterorden. In der Schenkungsurkunde wird Feldkirch erstmals als Stadt genannt. Die Marktgasse zeigt mit ihren Laubengängen und Patrizierhäusern mit teils gotischen Erkern heute noch ein mittelalterliches Gepräge.
In der Schlossergasse entstand 1697 der vornehmste Bau der Stadt, das ehemals fürstlich Liechtensteinische Amtshaus. Von hier aus verwalteten die Liechtensteiner
Landvögte für ca. 100 Jahre das damals noch bitterarme Fürstentum. Heute ist das Palais Liechtenstein im Besitz der Stadt Feldkirch und beherbergt die Stadtbibliothek.
Das Äußere des 1493 vollendeten Rathauses in der Schmiedgasse zeigt Fresken über die Stadtgeschichte und Wappen bekannter Bürgergeschlechter. Das große Stadtbild im Eingangsbereich gibt einen sehr guten Überblick über das alte Feldkirch in seinen Stadtmauern.
Der Blick in die Neustadt einem der ältesten Teile Feldkirchs, wird beherrscht von der Schattenburg. Die größte und besterhaltene Burg des Landes aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts war bis 1390 Sitz der Grafen von Montfort. Heute beherbergt die Schattenburg ein sehenswertes Museum und ein Restaurant. Die Burg ist über die Bettlerstiege oder den Burgweg zu erreichen.