Unterwegs mit: Katharina

Momentan bin ich ziemlich eingespannt, weshalb ich viel zu selten zum Wandern komme. Doch diesen Tag habe ich mir schon lange im Kalender markiert – eine Wanderung mit meiner Mama. Den Weg kennen wir beide noch nicht – in dieser Umgebung kenne ich hauptsächlich den Pfänder – aber wir haben schon viel davon gehört, und die Route scheint an einem Vormittag machbar zu sein. Das Leiblachtal wird es heute also!

Mit den Rädern radeln wir nach Lochau zum Bahnhof – von dort nehmen wir den Bus nach Hohenweiler. Es ist die nördlichste Gemeinde unserer Region und Vorarlbergs insgesamt. Die Fahrt dauert nur 15 Minuten, und schon beim Ortseingang beim Kloster Gwiggen steigen wir aus. Unser Ziel heute: der Nobelkamm. Die Tourenbeschreibung betont, dass Trittsicherheit gefragt ist, und wir sind gespannt.

Wir gehen am schönen Kloster Gwiggen vorbei – meine Mama erzählt mir, dass man hier sogar übernachten kann. 

Bald führt uns der Weg erst am Waldrand entlang, dann hinein in den Wald. Eine kleine Brücke und idyllische Waldpfade warten auf uns. Bisher ist der Weg noch leicht machbar und gemächlich.

Doch nach einigen hundert Metern zeigt sich, was mit „Trittsicherheit“ gemeint war – es geht steil bergauf. Treppen und gespannte Seile erleichtern den Aufstieg. Nun verstehe ich auch die Höhenmeterangabe der Wanderung – es geht auf kurzer Strecke ordentlich nach oben. Wir entscheiden uns für die kürzere Route, da ich am Nachmittag wieder arbeiten möchte.

Der Weg ist wenig begangen, das Gras steht hoch, und seit Beginn der Wanderung begleiten uns zahlreiche Insekten. Trotzdem genießen wir die Schönheit der Umgebung und legen eine kurze Pause auf einer Bank ein.

Nun geht es abwärts, und nach ein paar Metern öffnet sich eine Lichtung, die einen großen Pferdehof preisgibt. Wir spazieren vorbei an Pferden, einem Hund und Hühnern. Nach einiger Zeit auf der Straße merken wir, dass wir uns verlaufen haben – vermutlich, weil wir so in unsere Gespräche vertieft waren. Doch bald entdecken wir ein Schild, das uns zurück nach Gwiggen führt. Wir beschließen, den Umweg in Kauf zu nehmen um die Wanderung dort zu beenden, wo wir gestartet sind.