Vorarlberg ist mit seinen Kunst- und Kulturtechniken spätestens seit dem Barock ein wichtiger Impulsgeber für die Gestaltung von Lebensräumen. Ursachen und Wirkungen dieser Entwicklung zu beleuchten, ist das Ziel dieser Vortragsreihe. In Zusammenarbeit mit den Instituten für Kunstgeschichte sowie für Architekturtheorie und Baugeschichte der Universität Innsbruck
Impulsvortrag
Univ.-Prof. Dr. Cornelia Jöchner (Ruhr-Universität Bochum)
Die frühe Sakralarchitektur der Vorarlberger Baumeister und die 'Jesuitenfrage': Konkurrenzen, networking, Kooperation
Der Blick auf die Normen der Auer Zunft (1657) der Vorarlberger Bauschule mit ihren erst 1720 entstanden Lehrgängen verdecken, dass es gerade in den Anfängen einen engen Austausch mit Baumeistern anderer Herkunft gab. Am Beispiel der Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau“ auf dem Schönenberg (1682) wird deutlich, dass ein Architekt wie Michael Thumb sowohl sehr stark auf die örtlichen Bedingungen reagierte als auch insbesondere mit Heinrich Mayer, einem Angehörigen des Jesuitenordens, eng kooperierte. Die Integration einer bereits bestehenden Loreto-Kapelle in den kirchlichen Großbau Thumbs war hierbei entscheidend.
Impulsvortrag
Ass.-Prof. DDr. Mathias Moosbrugger (Universität Innsbruck)
Bregenzerwald und Barockbaumeister. Zur Auer Zunft zwischen Lokalpolitik und Bauhandwerk
In beinahe hundertfünfzig Jahren Forschungsgeschichte sind die Bregenzerwälder Barockbaumeister kunstgeschichtlich vielfältig untersucht worden. Die Verortung dieser Bauhandwerkergruppe in lokalhistorischen Zusammenhängen ist demgegenüber kaum näher ins Auge gefasst worden. Diese Dimension, die teilweise dramatische Kämpfe um die Organisation des Bauhandwerks sichtbar macht, steht im Zentrum des Vortrags.
Eintritt frei